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Landkarten sind Augen der Geschichte: Schleißheim vor 450 Jahren

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Rechts unten auf der Karte die Isar: Erste Darstellung von Ober- und Unterschleißheim aus dem Jahre 1563 von Philipp Apian.    Repro: Buerger
Rechts unten auf der Karte die Isar: Erste Darstellung von Ober- und Unterschleißheim aus dem Jahre 1563 von Philipp Apian.   Repro: Buerger © -

Oberschleißheim - Landkarten sind die Augen der Geschichte. Oberschleißheims Ortschronist Otto Bürger hat ganz genau hingeschaut und zeigt, wie Ober- und Unterschleißheim vor 450 Jahren verzeichnet worden sind.

Es war im Jahre 1463, als sich Bayern erstmals mit einer Landkarte deutschlandweit, ja weltweit, in Szene setzte. Ein junger, hochgebildeter Mathematiker, Philipp Apian (1531 - 1589) übergab Herzog Albrecht V. (1528 - 1579) eine Landkarte seines Hoheitsbereiches. Das Meisterwerk von hohem wissenschaftlichen und künstlerischen Anspruch war so perfekt, dass es sogar noch Napoleon benutzte. Auch Ober- wie auch Unterschleißheim lassen sich hier in einer vielfältigen Art nachweisen.

So enthalten die genauen Aufzeichnungen nördlich der herzoglichen Haupt- und Residenzstadt München und östlich des „Mosach fluss“ (Moosach) Hinweise auf „gr. Schleißhaim“ (gr. = groß, gemeint ist hier das landgerichtliche Dorf Unterschleißheim), „Riet“ (die Schwaige Ried), „kl. Schleißhaim“ (kl. = klein, Schwaige Alten Schleißheim mit der Kapelle St. Margarethen), „N. Hochmueting“ (Schwaige Niederhochmutting mit der St. Niclas-Kapelle), „O. Hochmueting“ (Schwaige Oberhochmutting mit der St. Jakobs-Kapelle) und „Neuherber“, gemeint ist die Herberge und Taferne Neuherberg. Insgesamt für beide Ortschaften ein einzigartiges Bild- und Geschichtszeugnis aus einer weit zurückliegenden Zeit.

In München präsentiert die Bayerische Staatsbibliothek an der Ludwigstraße 16 während der normalen Öffnungszeiten eine umfangreiche Dokumentation zu dieser erstmaligen kartografischen Dokumentation des Landes. Der Titel: „Die Vermessung Bayerns - 450 Jahre Philipp Apians Große Karte“. Die Ausstellung läuft noch bis 16. Februar 2014.

Die Ausstellung bietet nicht nur den Blick auf die „schier sechs oder sieben Summer lang“ erarbeitete Landkarte des herzoglichen „Baiern“. Geboten werden auch die vermessungstechnische Entwicklung des Freistaates mit vielen Originaldokumenten und Erläuterungen. Landkarten sind die Augen der Geschichte. Der Eintritt ist frei.

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