Schleißheim im II. Weltkrieg

Himmler, Bomben, Zeitzeugen

Auch das Schleißheimer Schloss wurde schwer getroffen.	Foto: Otto Burger

Auch das Schleißheimer Schloss wurde schwer getroffen. Foto: Otto Burger

Oberschleißheim · Unter dem Thema »Himmler, Bomben, Zeitzeugen – Schleißheim im II. Weltkrieg« wollen die »Freunde von Schleißheim« etwas Licht in die Vergangenheit bringen.

Mit Lichtbildern, Fachvorträgen und Präsentation von Frauen und Männern, die sich noch an die Zeit zwischen 1939 und 1945 am Ort erinnern können, gestaltet der Kulturverein am Dienstag, 3. Juni, im Bürgerzentrum einen Abend. Beginn ist um 19.30 Uhr. Der Eintritt kostet 2,50 Euro, Mitglieder haben freien Eintritt.

Insgesamt 230 mal ertönten während der Kriegszeit die Sirenen in der Gemeinde. Grund für die Popularität Oberschleißheims bei den Amerikanern und Engländern war der Flugplatz. So begann u.a. am 2. Januar 1942 die Nachtjagdausbildung, im Juni 1943 ließen sich Teile des Luftnachrichtenregiments 205 auf dem Fliegerhorst nieder.

Während die Zahl der zivilen Opfer in den verhängnisvollen sechs Jahren bekannt ist, herrscht über die militärischen Verluste bis heute Unklarheit Die Bombardieurng am 19. Juli 1944 endete mit 28 Toten unter der Zivilbevölkerung. Chaotische Zustände spielten sich vor allem in den letzten Kriegsmonaten ab.

Am 26. April 1945 berichtet die evang. Kirchengemeinde an das Dekanat in München: »Die Schleißheimer Bevölkerung hat den Ort größtenteils fluchtartig verlassen und sich in der Umgebung zerstreut. Die Obdachlosen schliefen in Stadeln, Ställen und im Luftschutzkeller des Neuen Schlosses. Dessen rechter Flügel ist übrigens zerstört und der Mittelbau stark beschädigt.

Eines großen Zuspruchs erfreute sich in Oberschleißheim Heinrich Himmler (1900 bis 1945). Nach einer zweijährigen Tätigkeit als landwirtschaftlicher Praktikant am ehemaligen Staatsgut zu Beginn der 20er Jahre, zeigte sich der Reichsführer SS dem Ort gegenüber sehr wohlgesonnen. So assistierte Himmler bei der Gründung der Ortsgruppe Schleißheim der NSDAP. Später war er Ehrengast bei der Grundsteinlegung für das Hitlerjugend-Heim an der Jahnstraße.

Dr. Wilfried Pötsch wird ausführlich über den Lebenslauf des Reichsinnenminsters berichten.

Artikel vom 28.05.2003
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